Polycom Jahresausblick 2010 — Bob Hagerty, CEO von Polycom, über die Trends auf dem Markt für Videokonferenzen

Datum: 15. Dezember 2009 Kategorie:  Allgemein

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 (pressrelations) Ein turbulentes Jahr 2009 neigt sich dem Ende entgegen und 2010 steht vor der Tür. Für viele Unternehmen war 2009 zweifellos ein schwieriges Jahr. Ein Großteil der Märkte war gekennzeichnet durch eine starke Rezession, deren Folgen sowohl im öffentlichen als auch im privatwirtschaftlichen Sektor für Verbraucher und Unternehmen deutlich spürbar waren. Auch für die Anbieter von Telepresence- und Videokonferenzlösungen stellt sich die Frage, auf welche Trends und Entwicklungen man sich im neuen Jahr einstellen muss. Bob Hagerty, CEO von Polycom, hat sechs zentrale Prognosen zur Marktentwicklung formuliert. Gerne können Sie diese in mögliche Jahresrückblicke oder -vorschauen integrieren.

Umweltverträglichkeit wird zum entscheidenden Kriterium bei Kaufentscheidungen
Alle Länder in der Region EMEA wollen ihre CO2-Emissionen verringern. Dieser Verpflichtung können sich auch die Unternehmen nicht entziehen. Im Rahmen der momentan stattfindenden Weltklimakonferenz in Kopenhagen bezeichnete die Entwicklungsorganisation Germanwatch die "dürftigen" Klimaschutzleistungen der zehn größten CO2-Emittenten - zu denen außer China und den USA auch Deutschland und Großbritannien zählen - als "äußerst alarmierend". Sowohl der öffentliche als auch der private Sektor werden also verstärkt einen erheblichen Beitrag leisten müssen. Dabei wird der Einsatz von Technologien gemeinhin als wichtiges Mittel zur Reduzierung der Emissionen betrachtet. Deshalb werden im neuen Jahr in besonderem Maße Technologien gefragt sein, mit denen Unternehmen ihren CO2-Ausstoß reduzieren können, sei es durch die Reduzierung der Anzahl von Dienstreisen, durch die Verringerung der Bürofläche oder durch die Senkung des Stromverbrauchs, der mit dem Betrieb von IT-Systemen verbunden ist.

Die Anzahl der Beschäftigten, die von zuhause aus arbeiten, wird 2010 um 40 Prozent zunehmen
Durch flexible Arbeitsplatzmodelle können Unternehmen nicht nur die Kosten reduzieren, die mit der Anreise zum Arbeitsplatz oder der Anmietung von Büroflächen verbunden sind, sondern gleichzeitig auch attraktive Arbeitsbedingungen schaffen, mit denen sie ihre besten Mitarbeiter bei der Stange halten. Da der Anteil der 18- bis 25-Jährigen an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen derzeit wächst, ist damit zu rechnen, dass die Anzahl der Mitarbeiter, die von zuhause aus arbeiten möchten, im nächsten Jahr um 40 Prozent zunehmen wird. Viele Hochschulabsolventen erwarten, dass man ihnen flexible Beschäftigungsmodelle anbietet. Deshalb brauchen Unternehmen geeignete Technologien, mit denen sie eine reibungslose Einbindung geografisch verteilter Mitarbeiter in die Unternehmensprozesse sicherstellen können. Durch den Einsatz moderner Technologien wie Videokonferenzsysteme und Unified-Communications-Umgebungen verfügen Unternehmen über die Voraussetzungen, um Mitarbeiter an entfernten Standorten jederzeit an die Zentrale anzubinden. Flexible Arbeitsbedingungen werden die Lebensweise von Mitarbeitern grundlegend verändern und dazu beitragen, dass diese Beruf und Freizeit besser miteinander in Einklang bringen können.
Der Markt für Videokommunikationslösungen wird 2010 um 30 Prozent zulegen.
Sowohl im heimischen Umfeld als auch im Büro werden sich Videoinstallationen zur Darstellung und Beobachtung der Umgebung zunehmend durchsetzen. Verbraucher werden beispielsweise in der Lage sein, sich und ihre Kinder per Videokonferenz in einer Kindertagesstätte anzumelden oder eine Petcam zu installieren, mit der man sehen kann, was die Haustiere machen, während man weg ist. Oder sie installieren ein Videosystem, mit dem sie während des Urlaubs hin und wieder einen Blick auf ihr Zuhause werfen können, um zu sehen, ob noch alles in Ordnung ist. Da immer mehr Verbraucher über Handys der Kategorie 3.5G oder 4G verfügen, werden Videokonferenzen per Handy zur Norm. Videokonferenzen zwischen Handy und Festnetz sind nicht mehr Science-Fiction, sondern schon in naher Zukunft Realität. Unternehmen werden ihren Reiseaufwand weiter reduzieren und verstärkt auf Videokonferenzen zurückgreifen, um ihre Kosten und ihren Kohlendioxidausstoß zu reduzieren. Zunehmen wird auch die Nutzung von Hosted-Video-Diensten. CIOs müssen Möglichkeiten finden, mit denen sie den extrem schwankenden Bandbreitenanforderungen gerecht werden können, indem sie entweder die eigenen Netzwerke ausbauen oder über die Grenzen des Unternehmensnetzwerks hinausgehen, um in Spitzenzeiten zusätzliche Kapazitäten in der Cloud nutzen.

Unified-Communications-Lösungen werden sich in den nächsten fünf Jahren zu einem entscheidenden Faktor für den Erfolg von Unternehmen entwickeln.
Unified-Communications-Lösungen geben Unternehmen die Möglichkeit, ihre Produktivität zu steigern und die Gesamtbetriebskosten ihrer Kommunikationsinfrastruktur zu reduzieren. Aus diesem Grund werden sie sich in den nächsten fünf Jahren zu einem entscheidenden Faktor für den Erfolg von Unternehmen entwickeln. Das derzeitige Umfeld von Unternehmen zwingt CIOs, ihr Augenmerk verstärkt auf zwei Bereiche zu richten: die Zusammenführung von Kommunikationsdiensten und die Schaffung der Voraussetzungen für eine reibungslose organisationsübergreifende Zusammenarbeit. Der IT-Ansatz zur Verknüpfung dieser beiden Bereiche heißt Unified Communications, und entsprechende Lösungen werden schon sehr bald zur alltäglichen Realität gehören. Ganz gleich, ob die Kommunikation über Sprach-, Video- oder Telepresence-Systeme erfolgt: Sämtliche Kommunikationssysteme eines Unternehmens müssen vollständig miteinander kompatibel sein. Bei einer proprietären Plattform ist dies schlichtweg nicht möglich. So hängt beispielsweise die Flexibilität eines Desktop-Telefons entscheidend davon ab, ob es in der Lage ist, mit der rasanten Weiterentwicklung der UC-Landschaft Schritt zu halten und neuen Anforderungen gerecht zu werden. Ein entsprechendes Gerät muss den Computer ergänzen und die Voraussetzungen für eine nahtlose Integration und eine effiziente Interaktion innerhalb einer UC-Umgebung schaffen, indem dem Benutzer die Möglichkeit gegeben wird, jederzeit auf Kommunikationsdienste und Applikationen zurückzugreifen.

Globale Hochschulen werden neue Türen für Studenten öffnen
Das traditionelle Studienmodell, bei dem Studenten eine Hochschule in ihrem Heimatland besuchen, wird schon bald der Vergangenheit angehören. Immer mehr Universitäten versuchen, Studenten aus sämtlichen Regionen der Welt zu gewinnen. Durch die Implementierung entsprechender Technologien verfügen Unternehmen bereits jetzt über Online-Angebote, und die Vorstellung einer globalen offenen Hochschule ist längst keine Zukunftsmusik mehr. In den USA bietet beispielsweise die Georgetown University Kurse für Studenten aus dem Mittleren Osten an, bei denen die Studierenden noch nicht einmal gezwungen sind, ihre häusliche Umgebung zu verlassen. Bildungsinstitutionen aus sämtlichen Bereichen werden immer mehr auf Videokonferenz- und Telepresence-Systeme zurückgreifen. Polycom ist davon überzeugt, dass bis zum Ende des nächsten Jahres die erste Online-Universität ihre Pforten für Studenten öffnen und ihnen Zugang zu den besten Dozenten und Fachexperten geben wird.

Die Nutzung telemedizinischer Anwendungen wird sich verdoppeln
Regierungen von Staaten aus ganz Europa haben sich das Ziel gesetzt, eine optimale medizinische Versorgung der Bürger sicherzustellen. Dabei wird allein in Dänemark die Hälfte aller Ärzte und ein Viertel des Pflegepersonals in den nächsten fünf Jahren in den Ruhestand gehen. Vor dem Hintergrund, dass die Bevölkerung gleichzeitig immer älter wird, liegt es auf der Hand, dass eine radikale Veränderung der Krankenversorgungssysteme unabdingbar ist. Wir erwarten, dass sich die medizinische Fernbehandlung von Patienten 2010 verdoppeln wird. Auch bei der Ausbildung der nächsten Generation medizinischer Fachkräfte wird die Nutzung von Collaboration-Technologien für den gegenseitigen Informationsaustausch zunehmen. Auf nationaler Ebene werden UC-Lösungen Notfalldienste bei der gemeinsamen Nutzung von Datenbanken und der Bereitstellung von Ansprechpartnern unterstützen und auf diese Weise zu einem besseren Service und kürzeren Reaktionszeiten beitragen.