26. Jahrestagung der Technik- und Serviceleiter zeigt Perspektiven und Notwendigkeiten für VoIP-Projekte im B2B-Markt auf
(pressebox) Insgesamt 120 Teilnehmer erörtern professionelle Services in konvergenten Netzen - Verband empfiehlt Systemhäusern den konsequenten Einsatz von technischen Richtlinien für das Projektgeschäft
Die Teilnehmer und Besucher aus allen Teilen Deutschlands konnten sich umfassend zu den aktuellen Themen rund um die Realisierung von Voice-over-IP - Projekten informieren und ihr Netz an wertvollen Kontakten zu Herstellern und Geschäftspartnern erweitern.
"Konvergente ITK-Netze sind eine noch junge und sehr dynamische Technologiesituation", so Schirmherr der Jahrestagung Harald Schüssler in der Begrüßung des VAF-Vorstand. Positiv sei festzuhalten, dass dadurch neue und breite Geschäftsfelder entständen, in welchen die Integrationsleistungen der Systemhäuser weitere Bedeutung gewinnen würden. Allerdings sei im Markt das Verständnis für die Bedeutung professioneller Services noch nicht voll entwickelt. Die Tagung wolle und könne darum auch zur Schärfung dieses Branchenverständnisses beitragen.
In Fachvorträgen, Praxisberichten und Podiumsdiskussion behandelte die Tagung das professionelle Dienstleistungsangebot im ITK-Markt. Karl Schuiki, Technikleiter des Netzanalyse-Spezialisten Datakom GmbH legte in seiner Keynote "Methoden und Werkzeuge zur Sicherung der VoIP-Qualität" dar, welche Mess- und Analyseverfahren genutzt werden können, um eine VoIP-Integration in Voranalyse, Installation und Inbetriebnahme so problemlos wie möglich ablaufen zu lassen.
Das Thema "Qualitätssicherung und Risikobegrenzung durch Abnahmetests" wurde anschließend von Carsten Rossenhövel, Vorstand des Testcenters EANTC AG aufgearbeitet. Rossenhövel ging auf die Vorbedingungen erfolgreicher Abnahmemessungen ein und betonte die Bedeutung exakter Vereinbarung von Testszenarien, -zielen und -abläufen sowie deren Dokumentation. Der Wirtschaftlichkeit könne je nach Projektgröße und individuellen Anforderungen an Verfügbarkeit und garantierter Dienstequalität durch Stufenmodelle Rechnung getragen werden.
Mathias Hein, Fachbereichsleiter Netzwerktechnik des VAF, widmete sich Strategien effizienter Fehlersuche in VoIP-Netzen. Als erfahrener "Troubleshooting"-Experte vermittelte Hein zugleich zahlreiche Tipps und Tricks und wies auf die Notwendigkeit der umfassenden Netzbetrachtung hin. "Auf allen Netzwerkschichten können Störungsursachen liegen", so Hein. Zudem stelle Sprache als zeitkritische Anwendung besondere Ansprüche dar, weil anders als in der klassischen Datenkommunikation für die Qualität der Dienste immer die gesamte Ende-zu-Ende Situation betrachtet werden müsse. ("Mund-zu-Ohr")
Auch neue Themenbereiche im Umfeld der ITK-Konvergenz kamen bei der VAF-Tagung zur Sprache. Michael Marsanu, CTO von Funkwerk Enterprise Communications GmbH referierte zu "Wireless LAN und Sprache, eine neue Herausforderung". Marsanu, der die Entwicklung der WLAN-Technik vom Anfang in den 1980’er Jahren an mitgestaltet hat, ging auf Besonderheiten in Planung, Betrieb und Management der noch jungen Anwendung Voice-over-WLAN ein. André Liesenfeld, Solution Sales Manager von Alcatel-Lucent befasste sich mit der "Integration von TK-Anwendungen in IT-Umgebungen" und schilderte Anforderungen, Bedingungen und Strategien für eine erfolgreiche Integration in unterschiedliche Netzarchitekturen.
Ergänzt wurde der erste Tag durch "Praxisberichte im Bereich VoIP-Analyse" und in der anschließenden Podiumsdiskussion stellten sich die Referenten unter dem Motto "Das Netz im Griff: Gibt es einen Königsweg?" nochmals den kritischen Nachfragen der Tagungsteilnehmer.
Der zweite Tag der Veranstaltung stand ganz im Zeichen der Fachplanung für 2008.
Gemeinsam wurden Trainingsbedarfe analysiert und Eckpunkte für den neuen Seminarplan des VAF in 2008 beschlossen: Neben den allgemeinen ITK-Trainings wird der Verband neue Angebote schaffen in den Bereichen Voranalyse, Abnahmeszenarien, Troubleshooting sowie VoWLAN und Security.
Die vom VAF für die Mitglieder erarbeiteten neuen ITK-Musterverträge wurden von Martin Bürstenbinder, Geschäftsführer des VAF, vorgestellt und mit den anwesenden Technik- und Serviceleitern eingehend diskutiert. Berücksichtigung fanden auch technische Anhänge und Empfehlungen, beispielsweise zu Mindestanforderungen an IT-Netze für die Implementierung von VoIP.
Bürstenbinder dazu: "Wir empfehlen den Systemhäusern den konsequenten Einsatz von technischen Richtlinien bei ITK – Integrationsprojekten." Die Systemhäuser dürften es nicht auf die leichte Schulter nehmen, so Bürstenbinder, wenn es um die Mitwirkungspflichten ihrer Kunden gehe. Hierzu gehöre auch, dass Auftraggeber das technische Einsatzumfeld für die geplante Nutzung vollständig und korrekt beschreiben oder die Beschreibung beauftragen. Beides sei aber selbst bei größeren Kunden nicht immer gegeben und mit einem neutralen Kriterienkatalog habe das Systemhaus jetzt ein Instrument an der Hand, auf das es den Auftraggeber im beiderseitigen Interesse am Projekterfolg verpflichten sollte.
Sowohl Teilnehmer als auch Aussteller waren von der 26. Jahrestagung der Technik- und Serviceleiter angetan und sparten nicht mit positivem Feedback: "Der VAF hat mit dem Tagungsprogramm genau die aktuelle Marktsituation getroffen" lobte Michael Herwig, Leiter Systemlösungen von der Telefonbau Schneider GmbH & Co. KG.
Michael Kopp, Serviceleiter der MTG-Kommunikations-Technik GmbH war besonders erfreut über "das hohe fachliche Niveau und die Praxisnähe, mit der das Fachprogramm für 2008 geplant wurde." Volker März, Vertriebsleiter der Funkwerk EC GmbH meinte: "Wir freuen uns mit dem VAF über eine gelungene Veranstaltung. Der rege Zuspruch zu unserem Vortrag und auch die Gespräche am Rande zeigen, dass wir mit unseren Systemhaus-Partnern auf einem guten Weg sind."
Fazit: Die Dichte und unmittelbare Praxisrelevanz der ITK-Themen bot den VAF-Mitgliedern eine hervorragende Informationsplattform, zu der aus allen Teilen Deutschlands die ITK-Systemhäuser anreisten. Abendprogramm und Fachausstellung schafften zusätzlichen Raum für die Pflege und Erweiterung des persönlichen und geschäftlichen Netzwerks.