Außergewöhnliche Daten zu P2P, VoIP, Skype, Filehostern, YouTube & Co.
(openPR) ipoque, Anbieter von Lösungen für Internet-Traffic-Management, untersuchte im August und September 2007 den Internetverkehr in fünf Regionen der Welt. Die Ergebnisse werden nun in einer Studie veröffentlicht. Mit umfangreichen Statistiken zum aktuellen Nutzerverhalten bietet sie einen einmaligen Überblick über den Ist-Zustand des Internets. Während der Schwerpunkt der ipoque-Studie des Vorjahrs auf Peer-to-Peer (P2P) lag, wurden in diesem Jahr zusätzlich Internettelefonie (VoIP), Skype, Video-Streaming, Instant Messaging (IM), Filehosting und verschlüsselte P2P-Protokolle analysiert. Drei Petabyte anonymer Daten, erhoben von über einer Million Nutzern in Australien, Deutschland, dem Nahen Osten, Ost- und Südeuropa, sind in die Auswertung eingeflossen. Die Ergebnisse fallen dabei regional sehr unterschiedlich aus.
Hoher P2P-Anteil, Kinofilme sehr populär
Nach wie vor verursacht P2P-Filesharing mit Abstand den meisten Internet-Verkehr. Der Anteil am Gesamtverkehr liegt zwischen 49 Prozent im Nahen Osten und 84 Prozent in Osteuropa. Nachts werden teilweise sogar bis über 95 Prozent erreicht. Jeder Fünfte Internetnutzer betreibt P2P-Filesharing. Dabei ist BitTorrent in fast allen Regionen mit Abstand das populärste P2P-Protokoll. Lediglich in Südeuropa dominiert immer noch eDonkey.
Zum ersten Mal untersuchte ipoque in diesem Jahr auch verschlüsselte P2P-Protokolle. Verschlüsselung soll die Anonymität der Filesharer wahren und Maßnahmen der Netzbetreiber zum Drosseln oder Blockieren von P2P umgehen. 20 Prozent des P2P-Verkehrs ist mittlerweile verschlüsselt.
Die getauschten Inhalte haben sich im Vergleich zum Vorjahr nur wenig verändert. Videos werden immer noch mit Abstand am meisten getauscht. Zu den beliebtesten Werken gehören Kinofilme, Pornografie und Musik. Auffallend hoch ist der Anteil von eBooks im Nahen Osten und Computerspielen in Südeuropa.
95 Prozent der gesamten Internettelefonie ist Skype
Voice over IP (VoIP) ist mit nur einem Prozent für einen überraschend geringen Anteil des Internetverkehrs verantwortlich, wird allerdings von bis zu 30 Prozent aller Nutzer eingesetzt. Skype ist mit großem Abstand die populärste Anwendung für Internettelefonie.
Die Beliebtheit von Instant Messaging (IM) ist sehr stark regional abhängig. Im Nahen Osten verwenden 60 Prozent aller Nutzer IM, in Deutschland hingegen nur 17 Prozent.
Trotz der hohen Medienpräsenz hat Joost noch keine Relevanz. Ganz anders Flash-Filme, die eingebettet in Webseiten wie YouTube wesentlich mehr Verkehr erzeugten. Diese und andere Formen von Video-Streaming erzeugten in Summe acht Prozent des Internetverkehrs im Messzeitraum.
Neues Phänomen: Filehoster
Ein relativ neues Filesharing-Phänomen sind die Filehoster, auch bekannt als One-Click-Filehoster, wie beispielsweise RapidShare und MegaUpload. Dies sind Betreiber von Webservern, auf die beliebige Dateien hochgeladen werden können. Für diese Dateien bekommt der Nutzer eine URL, den so genannten „Direct Download Link“ (DDL). Dieser Link kann dann anderen Nutzern, z.B. in Foren oder per E-Mail, zur Verfügung gestellt werden. Obwohl Filehoster erst von einer vergleichsweise geringen Anzahl Internetnutzer verwendet werden, erzeugen sie zwischen vier und neun Prozent des Gesamtverkehrs.
Viele der untersuchten Applikationen sorgen für Bedenken wegen Urheberrechtsverletzungen oder Netzüberlastungen. Zusätzlich stehen Netzneutralität und Entgelte für besonders datenintensive Dienste im Fokus der Öffentlichkeit. Hendrik Schulze, Geschäftsführer von ipoque und Mitautor der Studie, meint dazu: „Mit dieser Studie wollen wir Fakten zu den zahlreichen kontroversen Diskussionen liefern, die zur Zeit zu diesen Themen geführt werden.“
Die Kurzfassung der Studie finden Sie unter www.ipoque.de/media. Die vollständige Version ist dort zum Preis von 190 Euro erhältlich.