Milliardenschwere Rekord-Übernahme perfekt: Microsoft und Skype gehen gemeinsame Wege
Heute morgen war es noch ein Mediengerücht - jetzt ist es perfekt: Microsoft wagt die größte Übernahme der Firmengeschichte: Für 8,5 Milliarden Dollar übernimmt der Windows-Hersteller den Internettelefonie-Dienst Skype.
RedmondMicrosoft kauft den Internettelefonie-Dienst Skype. Der Windows-Konzern zahlt 8,5 Milliarden Dollar in bar - drastisch mehr als bei bisherigen Skype-Verkäufen fällig wurde. Es ist der bisher größte Zukauf von Microsoft. Der Konzern will damit seine Position im Internet-Geschäft und Mobilfunk verbessern. Zuvor hatten bereits mehrere US-Medien von einem Deal in dieser Größenordnung berichtet.
Die Dienste beider Unternehmen sollen eng zusammengeführt werden: So werde Skype etwa auf Microsofts Spielkonsole Xbox kommen und mit dem Mailprogramm Outlook verknüpft werden, kündigte Microsoft am Dienstag an.
Skypes Geschäft hat weltweit Millionen Fans gefunden: die Telefonie über das Internet. Skype ist der größte Profiteur dieser Branche - und ist deshalb schon seit seiner Gründung heiß begehrt. Nun aber steht das einstige Start-up, das erst 2003 vom Schweden Niklas Zennström und seinem dänischen Kumpel Janus Friis gegründet wurde und heute von Luxemburg aus operiert, vor einem Milliardendeal. Wenn alles klappt, wäre das ein Coup für die Skandinavier. Schon früh formulierten sie ihren Plan: "Wir wollen die Art und Weise verändern, wie Menschen kommunizieren."
Nun zahlt Microsoft an mehr als fünf Milliarden Euro für Skype. Dabei bietet das erst acht Jahre alte Unternehmen im Prinzip bloß eines: deutlich günstigere Gespräche, als sie übers klassische Telefonnetz möglich sind. Aber das vor allem auch mit Bild - Kameras in Laptops und Handys oder auf den Bildschirmen machen das möglich. Mehr als eine halbe Milliarde Nutzer hat Skype schon überzeugt. All das weckt Begehrlichkeiten, von denen vor allem die diversen Investoren etwas haben dürften, die Skype heute in ihren Händen halten.
Ursprünglich war geplant, Skype noch in diesem Frühjahr an die Börse zu bringen. Sollte Microsoft aber tatsächlich zuschlagen, hätte sich die Idee, den Kapitalmarkt um eine kräftige Finanzspritze zu bitten, indes prompt erledigt. Die Investoren dürften sich die Hände reiben. Sie sind in der noch jungen Skype-Geschichte ohnehin nur wenige von vielen bisherigen Eigentümern: Schon 2005, nur zwei Jahre nach der Gründung des Unternehmens, verkauften Zennström und Friis ihr Unternehmen an Ebay - und erhielten von der Auktionsplattform knapp zwei Milliarden Euro.
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Quelle: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/it-medien/microsoft-und-skype-gehen-gemeinsame-wege/4155930.html